Leitsatz

Für alle, die im Hause wirken und arbeiten, gilt das christliche Menschenbild als Grundlage unserer Pflegekonzeption und unseres Handelns. Das Miteinander von Bewohnerinnen und Mitarbeitenden erfolgt im Geiste der christlichen Liebe und durch gemeinsames Wirken im Dienste an alten Menschen. Das bedeutet für uns: Aktivierende Betreuung zur Förderung der Selbsthilfemöglichkeit und Befähigung zur persönlichen Lebensgestaltung, Hilfe und Geborgenheit geben durch menschliche Zuwendung und Begleitung.

Chronik

1891

Das Vokabular ist ein anderes als heute. In schöner altdeutscher Schrift vermeldet das Osnabrücker Tageblatt am 6. Mai 1891: „Die gestrige Versammlung behuf Besprechung der Gründung eines Siechenhauses für alle pflegebedürftigen Frauen wurde vom Herrn Bürgermeister eröffnet.“ Es ist das erste Treffen zur Gründung einer Einrichtung für pflegebedürftige Frauen. Am 14. August beschließ der Vorstand die Satzung. Das „Frauenheim zu Osnabrück e.V.“ wird in der Rechtsform eines Vereins gegründet. Das Frauenheim ist eine evangelische Einrichtung, die ältere Frauen aufnimmt. Ebenso Frauen anderer Bekenntnisse, die alleinstehend und pflegebedürftig sind, sind willkommen.
Nach den Vorbereitungen zur Vereinsgründung wurde das frühere Gebäude an der Ziegelstraße, das frühere Rumpsche Waisenhaus, unter der Leitung von Marianne Schöttler gemietet.

1897

Am 30. Dezember 1897 stirbt Oberbürgermeister Möllmann, sein Nachfolger Karl Westerkamp übernimmt daraufhin das Amt des Ersten Vorsitzenden.

1899

Schon wenige Jahre nach Gründung des Frauenheims ist das gemietete Haus an der Ziegelstraße zu klein. Der neue Standort ist an der Klosterstraße, wo der Verein ein Haus erwirbt. Das wird am 20. Dezember eingeweiht und bietet 30 Bewohnerinnen Platz.

1919

Schwester Dorette Granse – spätere Namensgeberin der Einrichtung – tritt am 4. September 1919 ihren Dienst an. Die vielen Anfragen aus der Bevölkerung verdeutlichen, dass die Senioreneinrichtung schon wieder zu klein geworden ist. Hinzu kommen finanzielle Schwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg. Das Grundstück an der Klosterstraße wird an das Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk (heute KME) verkauft. Geplant ist ein Neubau an der Natruper Straße. Da die wirtschaftlichen Verhältnisse die Ausführung dieser Pläne nicht zulassen, wird mit dem Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk ein Mietverhältnis vereinbart.

1937

Im Jahr zuvor wird der Neubau an der Natruper Straße nach den Plänen von Architekt Gürtler in Angriff genommen. In den ersten Junitagen 1937 ist der Umzug in das neuzeitlich eingerichtete Heim mit seinen hellen Räumen möglich. Mittlerweile bietet das Haus 42 Plätze an. Im selben Jahr wird der Rechtsanwalt Dr. Franz Oldermann zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Schwester Dorette übernimmt die Leitung des Hauses.

1946

Während des Zweiten Weltkriegs werden Haus und Grundstück an der Natruper Straße an die Stadt Osnabrück verpachtet. Nach Kriegsende ist eine Rückgabe des Hauses an den Verein zunächst nicht zu erreichen. Die Räume werden von der britischen Militärregierung beschlagnahmt. Schwester Dorette setzt sich bei den Briten dafür ein, dass die Bewohnerinnen anderweitig untergebracht werden können. Im April 1946 zieht die Einrichtung in das an der Rheiner Landstraße gelegene Kaffeehaus „Bellevue“.

1949

Das Haus Dorette zieht am 25. August 1949 zurück in ihr angestammtes Gebäude an der Natruper Straße 14a.

1951

Das Frauenheim ist bereits überbelegt. Deshalb wird ein benachbartes Grundstück an der Natruper Straße gekauft. In den folgenden Jahren kommt es in den Räumlichkeiten zu umfangreichen Renovierungen, dazu wird der Garten neu gestaltet.

1959

Am 4. September erhält Schwester Dorette vom Regierungsvizepräsidenten Dr. Metzner das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz. An diesem Tag ist sie genau seit 40 Jahren im Dienst. Sie leitet die Einrichtung noch bis 1966.

1968

Der Vorstand entscheidet sich, sogenannte Altenwohnungen einzurichten: Das Haus Reimerdes entsteht. Die ebenfalls vom Frauenheim zu Osnabrück getragene Einrichtung hält sechs Wohnungen vor.

1987

Ein weiterer Anbau ist notwendig, um dem steigenden Platzbedarf gerecht zu werden.

1992

Der Erweiterungsbau wird im November bezogen. Das Haus Dorette verfügt nun über 60 Plätze. Zudem werden die Zimmer im „Altbau“ auf den neuesten Stand gebracht.

2007

Die Rechtsstruktur der Einrichtung wird an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Seither leitet mit Bernd Berger ein geschäftsführender Vorstand das Haus, unterstützt von einem Aufsichtsrat. Geblieben ist zwar der eingetragene Verein Frauenheim zu Osnabrück, doch ergänzt wird dieser durch eine gemeinnützige Betriebsgesellschaft und eine Servicegesellschaft.Die alten Strukturen – ein sechsköpfiger Vereinsvorstand hatte den sogenannten operativen Bereich geleitet – sind nach Einführung der Pflegeversicherung nicht mehr zeitgemäß. Mit der Einrichtung von hauptamtlichem Vorstand und Aufsichtsrat werden betriebswirtschaftliche Grundsätze eingeführt.

2014

Ein Neubau ermöglicht großzügigere Raumaufteilungen. Das jüngste Gebäude bietet neun Plätze. Der „alte Neubau“ wird neu strukturiert und umfasst nun neun Zimmer weniger – und damit geräumigere Zuschnitte.
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